Meilensteintrendanalyse einfach erklärt
von Christoph Friedrich
Die Meilensteintrendanalyse (MTA) beschäftigt sich ähnlich wie die EVM mit Abweichungen vom ursprünglichen Plan. Die MTA stellt dar, wie sich wichtige Projekttermine im Laufe der Zeit verschieben.
Dazu werden die wichtigen Termine im Projektplan als Meilensteine definiert. Während des Projektablaufs werden diese Termine im Zuge der Planfortschreibung regelmäßig aktualisiert.
Die Meilenstein-Termine werden in einer Grafik auf der y-Achse eingetragen, während die x-Achse die regelmäßig stattfindenden Aktualisierungszeitpunkte darstellt. Schon entstandene Verzögerungen sowie neue Risiken fallen so umgehend auf und das Projektteam kann entsprechend frühzeitig reagieren.
Durch die Verbindung der einzelnen Punkte des jeweiligen Meilensteins entsteht ein Trend, der im Optimalfall horizontal verläuft. Eine steigende Linie deutet Verzögerungen an, eine fallende weist auf einen früheren Projektabschluss hin.
In der Abbildung oben werden drei Meilensteine verfolgt. In der ursprünglichen Planung aus der KW 1 stehen die Termine auf dem 15. Januar für M3, dem 11. Februar für M2 und dem 26. März für M1. In der ersten Projektfortschrittsbesprechung in der KW 2 gibt es noch keine Änderungen der Meilensteintermine.
In der Fortschrittsbesprechung in der KW 3 ist der Termin von Meilenstein M3 schon vorbei und die dazu gehörende Arbeit wurde fristgerecht erledigt. Für Meilenstein M2 ergibt sich eine leichte Verschiebung nach hinten, M1 wird gehalten.
In der Meilensteintrendanalyse in der KW 5 ergibt sich eine Verschiebung des Meilensteins M1 auf einen späteren Zeitpunkt, während der Termin des Meilensteins M2 gehalten wird. Meilenstein M1 erleidet ab KW 7 weitere Verschiebungen und ist am Ende über einem Monat später als ursprünglich geplant.
Für gründlich geplante Projekte ist die Meilensteintrendanalyse ein nützliches Controlling-Werkzeug. Wichtig ist dabei, dass objektiv nachprüfbar ist, ob ein Meilenstein tatsächlich passiert wurde. Ein bestandenes Review, eine ausgesprochene Freigabe oder eine Lieferung bitten sich z.B. dafür an, während Aussagen wie “zu 70% erledigt” erfahrungsgemäß zu unscharf sind.
Im agilen Umfeld findet diese Methode keinen Platz, da fixe Meilensteine hier nur selten zu finden sind und statt Terminverschiebungen eher Änderungen im Umfang der erledigten Leistungsmerkmale vorgenommen werden.
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