Produktiver werden: 12 Tipps für mehr Produktivität! (2024)

von Jörg Friedrich

Produktivität steigern
Zusammenfassung

Produktiver zu arbeiten bedeutet, die zur Verfügung stehende Zeit und Ressourcen effizient zu nutzen, um Aufgaben mit maximalem Ergebnis zu erledigen. Es geht darum, Prioritäten klar zu setzen, Ablenkungen zu minimieren und sich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren. Dadurch wird mehr erreicht, ohne unnötige Energie zu verschwenden oder sich in unwichtigen Details zu verlieren.

Was bedeutet eigentlich Produktivität?

Produktivität beschreibt die Fähigkeit, innerhalb eines bestimmten Zeitraums möglichst viel Wert oder Ergebnis zu erzeugen. Im Kern geht es darum, die verfügbare Zeit und Ressourcen so einzusetzen, dass die Arbeit den größtmöglichen Nutzen bringt. Während viele Menschen Produktivität ausschließlich mit der Menge an erledigter Arbeit verbinden, geht es in Wirklichkeit auch um die Qualität und die Relevanz der erledigten Aufgaben. Produktivität ist dabei nicht nur eine individuelle Eigenschaft, sondern auch ein zentraler Faktor auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. In der modernen Arbeitswelt ist es entscheidend, wie effektiv und effizient Menschen und Unternehmen arbeiten.

Produktivität und Arbeitszeit

Ein weit verbreiteter Irrtum besteht darin, dass längere Arbeitszeiten automatisch zu höherer Produktivität führen. Studien zeigen jedoch das Gegenteil: Übermäßige Arbeitsstunden können sogar die Produktivität verringern.

Eine oft zitierte Studie zum Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und Produktivität stammt von John Pencavel von der Stanford University. In dieser Studie mit dem Titel "The Productivity of Working Hours" (2014) zeigte Pencavel, dass die Produktivität nach einem bestimmten Punkt der Arbeitszeit deutlich abnimmt. Er analysierte dabei Daten von britischen Fabrikarbeitern aus dem Ersten Weltkrieg und stellte fest, dass die Produktivität pro Stunde nach 50 Arbeitsstunden pro Woche signifikant sinkt. Bei 70 Stunden war die Produktivität kaum höher als bei 55 Stunden, was auf die abnehmende Effizienz bei längeren Arbeitszeiten hinweist.

Die Studie argumentiert, dass mehr Arbeitsstunden nicht unbedingt zu einer proportionalen Steigerung der Produktion führen, sondern dass zu viele Stunden sogar kontraproduktiv sein können, da die mentale und körperliche Ermüdung wächst. Das führt zu Fehlern, langsamerem Arbeiten und letztlich zu geringerer Qualität. (Quelle Pencavel, J. (2014). The Productivity of Working Hours. IZA Discussion Paper No. 8129. Available at https://docs.iza.org/dp8129.pdf)

Pausen und Erholung sind daher wesentliche Bestandteile eines produktiven Arbeitstages. Menschen, die ihre Zeit gut managen und bewusst Pausen einlegen, schaffen es oft, mehr in kürzerer Zeit zu erledigen, da sie fokussierter und frischer an ihre Aufgaben herangehen.

Effizienz vs. Produktivität

Obwohl die Begriffe Effizienz und Produktivität oft synonym verwendet werden, gibt es wichtige Unterschiede. Effizienz bezieht sich darauf, eine Aufgabe mit möglichst geringem Aufwand an Ressourcen, wie Zeit oder Energie, zu erledigen – es bedeutet, die Dinge richtig zu machen. Produktivität geht jedoch einen Schritt weiter und fragt auch, ob die richtigen Dinge getan werden. Ein Beispiel: Jemand kann sehr effizient darin sein, viele E-Mails in kurzer Zeit zu beantworten, doch wenn diese E-Mails nicht zu den wichtigen Zielen oder Projekten beitragen, ist die Person vielleicht effizient, aber nicht wirklich produktiv.

Die schlimmste Kombination bei einem Mitarbeiter ist Dummheit gepaart mit Fleiß.
Dr. R. Malutzki

Produktivität erfordert also, sowohl effizient als auch effektiv zu arbeiten. Effektivität bedeutet, die richtigen Aufgaben zu identifizieren und zu erledigen – jene, die den größten Einfluss auf den Fortschritt und die Zielerreichung haben. Letztlich geht es bei Produktivität um den klugen Einsatz von Zeit, Prioritäten und Energie, um nicht nur Aufgaben abzuhaken, sondern auch nachhaltige, wertvolle Ergebnisse zu erzielen .

Tipp 1: Vermeiden Sie Ablenkungen

n einer Welt voller digitaler und sozialer Reize ist es oft schwierig, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und produktiv zu arbeiten. Ablenkungen sind allgegenwärtig und können unsere Fähigkeit, effizient zu arbeiten, erheblich beeinträchtigen. Doch was genau lenkt uns ab, warum lassen wir uns ablenken, und was können wir tun, um diese Störungen zu minimieren?

Was lenkt uns ab?

Die häufigsten Ablenkungen in der modernen Arbeitswelt sind digitale Unterbrechungen wie Benachrichtigungen von Smartphones, E-Mails, soziale Medien und Chat-Nachrichten. Studien zeigen, dass eine einzige Unterbrechung oft dazu führt, dass wir mehrere Minuten benötigen, um die volle Konzentration wiederzuerlangen. Zusätzlich gibt es auch physische Ablenkungen wie Lärm, Gespräche von Kollegen oder private Verpflichtungen, die uns aus dem Arbeitsfluss reißen. Ein weiteres Hindernis sind innere Ablenkungen, wie das Abschweifen der Gedanken oder der Drang, immer wieder Aufgaben zu wechseln, ohne sie abzuschließen.

Warum lassen wir uns ablenken?

Menschen lassen sich aus verschiedenen Gründen leicht ablenken. Einer davon ist die menschliche Neugierde und der Wunsch nach sozialer Interaktion. Unsere Gehirne sind darauf trainiert, auf neue Reize zu reagieren, insbesondere solche, die Belohnungen wie soziale Bestätigung in Form von Likes oder Nachrichten versprechen. Außerdem ist der ständige Wechsel zwischen Aufgaben oft verlockend, weil unser Gehirn kurzfristige Belohnungen den langfristigen Zielen vorzieht. Das sogenannte Multitasking verführt uns dazu, mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen zu wollen – obwohl es nachweislich die Produktivität verringert.

Was können wir gegen Ablenkungen unternehmen?

Um Ablenkungen zu minimieren, ist es entscheidend, eine strukturierte Arbeitsumgebung zu schaffen. Eine der wirksamsten Methoden ist, digitale Ablenkungen zu kontrollieren. Dazu gehört das Ausschalten von Benachrichtigungen auf dem Smartphone oder Computer sowie das Einrichten bestimmter Zeitblöcke, in denen E-Mails und Nachrichten bearbeitet werden. Tools wie Website-Blocker können helfen, den Zugang zu ablenkenden Websites während der Arbeitszeit zu begrenzen.

Darüber hinaus kann die Pomodoro-Technik genutzt werden, um in festen Zeitabschnitten (z. B. 25 Minuten Arbeit und 5 Minuten Pause) konzentriert zu arbeiten. Diese Methode schafft klare Strukturen und sorgt für regelmäßige Pausen, die das Gehirn benötigt, um frisch zu bleiben.

Auch das Schaffen von Routinen hilft, Ablenkungen zu vermeiden. Indem man einen festen Arbeitsplan einhält und klare Ziele setzt, reduziert man die Wahrscheinlichkeit, dass man die Konzentration verliert. Zuletzt kann es hilfreich sein, eine ablenkungsfreie Umgebung zu schaffen, sei es durch das Tragen von Kopfhörern oder das Arbeiten in einem ruhigen Raum.

Insgesamt gilt: Konzentration und Disziplin sind entscheidend, um Ablenkungen zu vermeiden und die Produktivität zu steigern. Mit den hier vorgestellten Strategien können wir uns den täglichen Störungen widersetzen und unsere Arbeitsleistung maximieren.

Hilfe gegen Ablenkungen
  • Strukturierte Arbeitsumgebung schaffen
  • Benachrichtigungen auf dem Smartphone oder Computer ausschalten
  • Zeitblöcke, in denen E-Mails und Nachrichten bearbeitet werden, einrichten
  • Mit Website-Blockern den Zugang zu ablenkenden Websites während der Arbeitszeit begrenzen
  • Pomodoro-Technik nutzen, um in festen Zeitabschnitten konzentriert zu arbeiten
  • Routinen schaffen
  • Ablenkungsfreie Umgebung schaffen z.B. durch das Tragen von Kopfhörern oder das Arbeiten in einem ruhigen Raum

Tipp 2: Lernen Sie mit Prokrastination umzugehen

Prokrastination, das ständige Aufschieben von Aufgaben, ist ein weit verbreitetes Problem, das die Produktivität erheblich beeinträchtigen kann. Viele Menschen neigen dazu, wichtige Tätigkeiten auf später zu verschieben, oft zugunsten von weniger dringlichen oder sogar sinnlosen Aufgaben. Dies führt nicht nur zu unnötigem Stress und Zeitverlust, sondern mindert auch die Qualität der Arbeit. Doch warum neigen wir zur Prokrastination, und wie können wir sie erfolgreich vermeiden?

Warum prokrastinieren wir?

Prokrastination entsteht aus verschiedenen Gründen. Einer der häufigsten ist das Gefühl der Überforderung. Wenn eine Aufgabe zu groß oder zu kompliziert erscheint, scheuen wir uns, sie anzufangen, da uns das Endziel unerreichbar vorkommt. Außerdem spielt die Angst vor dem Scheitern eine Rolle – aus Angst, eine Aufgabe nicht gut genug zu erledigen, schieben wir sie lieber auf. Ein weiterer Grund ist die Unfähigkeit, kurzfristige und langfristige Belohnungen richtig abzuwägen. Menschen tendieren dazu, kurzfristige Vergnügungen wie das Surfen im Internet oder das Schauen von Videos vorzuziehen, obwohl die langfristigen Ziele wie abgeschlossene Projekte oder beruflicher Erfolg wichtiger wären.

Wie reduziert Prokrastination die Produktivität?

Prokrastination führt unweigerlich zu einer Reduzierung der Produktivität, da sie wertvolle Zeit verschwendet und den Arbeitsfluss unterbricht. Wenn Aufgaben aufgeschoben werden, stapeln sich die To-dos, was zu Stress und Zeitdruck führt. Dies kann dazu führen, dass die Arbeit hastig und oft ungenau erledigt wird. Darüber hinaus bleibt weniger Zeit, sich mit den wirklich wichtigen und anspruchsvollen Aufgaben zu befassen, was zu einem Verlust an Qualität führt. Zudem wird durch das ständige Aufschieben die eigene Motivation untergraben, da man sich ständig schuldig fühlt und Selbstzweifel entwickelt.

Wie vermeide ich Prokrastination?

Der erste Schritt zur Vermeidung von Prokrastination besteht darin, die Aufgabe in kleinere, überschaubare Schritte zu zerlegen. Anstatt sich auf das Endziel zu konzentrieren, sollte man kleine, machbare Zwischenziele setzen, die sofort angegangen werden können. Diese Methode reduziert das Gefühl der Überforderung und erleichtert den Einstieg.

Ein weiterer hilfreicher Ansatz ist die Zeitplanung. Techniken wie die Pomodoro-Methode helfen dabei, die Arbeit in kurze, konzentrierte Phasen zu unterteilen. Durch das Festlegen von klaren Zeitblöcken (z. B. 25 Minuten Arbeit, gefolgt von 5 Minuten Pause) kann die Aufmerksamkeit aufrecht erhalten werden, ohne sich zu schnell abzulenken.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich auf Langfristigkeit zu fokussieren. Die eigenen Ziele und Prioritäten sollten klar definiert und stets im Blick behalten werden, um kurzfristige Versuchungen wie soziale Medien oder Unterhaltungsangebote zu widerstehen. Auch das Schaffen einer ablenkungsfreien Umgebung ist entscheidend, um fokussiert zu bleiben.

Schließlich hilft es, Selbstdisziplin zu trainieren. Durch tägliche Routinen, das Festlegen fester Arbeitszeiten und das bewusste Vermeiden von Ablenkungen lässt sich Prokrastination langfristig bekämpfen. Mit diesen Strategien kann jeder seine Produktivität steigern und das ständige Aufschieben erfolgreich überwinden.

So vermeiden Sie Prokrastination
  • Zerlegen Sie die Aufgabe in kleinere, überschaubare Schritte
  • Planen Sie Ihre Zeit systematisch, z.B. mit der Pomodoro-Methode
  • Fokussieren Sie sich auf Langfristigkeit, d.h. definieren Sie klar die eigenen Ziele und Prioritäten und behalten ie sie stets im Blick
  • Schaffen Sie sich eine ablenkungsfreie Umgebung, um fokussiert zu bleiben

Tipp 3: Priorisieren Sie wichtige Aufgaben

Die Priorisierung von Aufgaben ist eine der effektivsten Methoden, um die eigene Produktivität zu steigern. Sie ermöglicht es, sich auf die wichtigsten und wertvollsten Tätigkeiten zu konzentrieren, anstatt Zeit und Energie auf unwichtige Aufgaben zu verschwenden. Durch Priorisierung schafft man Klarheit darüber, welche Aufgaben sofortige Aufmerksamkeit erfordern und welche aufgeschoben oder delegiert werden können. Doch warum ist Priorisierung so wirkungsvoll, und welche Methoden helfen dabei, diese effizient umzusetzen?

Warum steigert Priorisierung die Produktivität?

Priorisierung ermöglicht es, den begrenzten Faktor Zeit bestmöglich zu nutzen. Indem man sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert, wird sichergestellt, dass diese mit der höchsten Energie und Aufmerksamkeit erledigt werden, was ihre Qualität erhöht. Zudem wird das Gefühl der Überforderung reduziert, da klare Entscheidungen getroffen werden, anstatt wahllos an mehreren Aufgaben gleichzeitig zu arbeiten. Die Priorisierung sorgt auch dafür, dass man auf langfristige Ziele hinarbeitet, statt sich in kurzfristigen oder weniger relevanten Aufgaben zu verlieren.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Fähigkeit, auf unvorhergesehene Ereignisse besser reagieren zu können. Wenn neue Aufgaben oder Herausforderungen auftauchen, hilft ein klarer Plan dabei, schnell zu entscheiden, ob diese sofort angegangen werden müssen oder ob sie warten können, ohne das Gesamtergebnis zu beeinträchtigen.

Methodische Vorgehensweisen zur Priorisierung

Es gibt mehrere Methoden, um Aufgaben effektiv zu priorisieren. Eine der bekanntesten ist die Eisenhower-Matrix, die Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Die Matrix teilt Aufgaben in vier Quadranten:

  1. Dringend und wichtig (sofort erledigen),
  2. Wichtig, aber nicht dringend (planen),
  3. Dringend, aber nicht wichtig (delegieren),
  4. Weder dringend noch wichtig (eliminieren oder aufschieben).
    Diese Methode hilft, sich auf strategisch bedeutende Aufgaben zu konzentrieren und unwichtige Aufgaben zu minimieren.

Eine weitere hilfreiche Technik ist die Pareto-Prinzip-Regel, auch bekannt als 80/20-Regel. Sie besagt, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Anstrengungen stammen. Indem man sich auf diese 20 % fokussiert, kann man einen Großteil des gewünschten Ergebnisses mit weniger Aufwand erreichen.

Studien zur Wirksamkeit der Methoden

Die Wirksamkeit der Priorisierung ist gut dokumentiert. Eine Studie der Harvard Business Review (2011) fand heraus, dass Führungskräfte, die ihre Aufgaben klar priorisieren, durchschnittlich 25 % produktiver sind als solche, die dies nicht tun. Auch das Pareto-Prinzip wurde vielfach bestätigt. Eine Analyse von Geschäftsergebnissen zeigte, dass Unternehmen, die sich auf ihre wertvollsten Aktivitäten konzentrieren, ihre Effizienz signifikant steigern können.

Das hilft Ihnen, Prioritäten richtig zu setzen
  • Kategorisieren Sie Ihre Aufgaben nach der Eisenhower-Methode
  • Unterscheiden Sie Ihre Aufgaben nach dem Pareto-Prinzip

Tipp 4: Setzen Sie Zeitmanagement-Strategien ein

Zeitmanagement ist ein entscheidender Faktor für hohe Produktivität. Die Fähigkeit, Aufgaben und Ziele innerhalb begrenzter Zeiträume zu planen und zu priorisieren, ermöglicht es, Stress zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Ohne effektives Zeitmanagement besteht die Gefahr, in Aufgaben zu versinken, die wenig beitragen, während wichtige Tätigkeiten vernachlässigt werden. Zeitmanagement-Strategien bieten konkrete Werkzeuge, um nicht nur mehr Aufgaben zu erledigen, sondern auch den Fokus auf die richtigen Dinge zu lenken.

Die 7 wichtigsten Zeitmanagement-Strategien und wie sie funktionieren:

  1. Eisenhower-Matrix
    Die Eisenhower-Matrix teilt Aufgaben in vier Kategorien: dringend und wichtig, wichtig, aber nicht dringend, dringend, aber nicht wichtig und weder dringend noch wichtig. Durch diese Kategorisierung fällt es leichter, Prioritäten zu setzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wichtiges wird geplant, während Unwichtiges eliminiert oder delegiert wird.

  2. Pomodoro-Technik
    Die Pomodoro-Technik basiert auf der Idee, in kurzen, intensiven Arbeitsphasen zu arbeiten (meist 25 Minuten), gefolgt von kurzen Pausen (5 Minuten). Nach vier Arbeitsphasen gibt es eine längere Pause. Diese Technik hilft, die Konzentration zu steigern und regelmäßige Erholungspausen einzubauen, um geistige Ermüdung zu vermeiden.

  3. Pareto-Prinzip (80/20-Regel)
    Diese Strategie besagt, dass 80 % der Ergebnisse durch 20 % der Anstrengungen erzielt werden. Indem man sich auf diese wichtigsten 20 % der Aufgaben konzentriert, kann man den größten Nutzen erzielen und den Arbeitsaufwand effizient reduzieren.

  4. SMART-Methode
    SMART steht für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Diese Methode hilft, klare und erreichbare Ziele zu setzen, die es erleichtern, Fortschritte zu verfolgen und die Aufgaben im Zeitrahmen zu erledigen. Die SMART-Methode sorgt dafür, dass Ziele greifbar und umsetzbar sind, was die Produktivität erhöht.

  5. Getting Things Done (GTD)
    Die GTD-Methode von David Allen ermutigt dazu, alle anstehenden Aufgaben und Ideen in ein verlässliches System auszulagern. Dies entlastet den Geist und sorgt dafür, dass nichts vergessen wird. Die Aufgaben werden in konkrete Schritte unterteilt und in einem strukturierten System organisiert, um effizient abgearbeitet zu werden.

  6. Time-Blocking
    Beim Time-Blocking Methode werden bestimmte Zeitblöcke im Kalender für spezifische Aufgaben oder Projekte reserviert. Indem man Zeitfenster für fokussiertes Arbeiten schafft, wird sichergestellt, dass die wichtigsten Tätigkeiten die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Ablenkungen werden vermieden und der Arbeitstag wird strukturiert.

  7. ABC-Methode
    Diese Methode priorisiert Aufgaben in drei Kategorien: A-Aufgaben (sehr wichtig), B-Aufgaben (wichtig, aber nicht dringend) und C-Aufgaben (weniger wichtig). Die Strategie hilft, die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Aufgaben zu lenken, während weniger wichtige Tätigkeiten nachrangig behandelt werden.

Tipp 5: Vermeiden Sie Multitasking

Multitasking, das gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Aufgaben, scheint auf den ersten Blick wie eine produktive Arbeitsweise. In Wahrheit führt es jedoch oft zu ineffizienter Arbeit und geringerer Qualität der Ergebnisse. Multitasking beschreibt das Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Tätigkeiten, sei es das Beantworten von E-Mails, während man ein Projekt bearbeitet, oder das Telefonieren, während man eine Präsentation erstellt. Obwohl wir glauben, dadurch Zeit zu sparen, zeigt die Forschung, dass Multitasking unsere Produktivität und Konzentration stark beeinträchtigt.

Warum ist Multitasking schlecht für die Produktivität?

Das Gehirn ist nicht dafür gemacht, sich gleichzeitig auf mehrere anspruchsvolle Aufgaben zu konzentrieren. Wenn wir versuchen, Multitasking zu betreiben, wechseln wir in Wahrheit schnell zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her. Dieser ständige Wechsel erfordert mentalen Aufwand, der die Konzentration verringert und die Fehleranfälligkeit erhöht. Studien belegen, dass Menschen, die häufig multitasken, länger brauchen, um ihre Aufgaben zu erledigen, und dabei öfter Fehler machen. Laut einer Studie der American Psychological Association kann der ständige Aufgabenwechsel die Produktivität um bis zu 40 % senken.

Multitasking ist die Kunst, doppelt so viel zu tun wie nötig, und das halb so gut, wie man könnte.
unbekannt

Multitasking beeinträchtigt zudem das Gedächtnis. Da das Gehirn mit mehreren Aufgaben gleichzeitig belastet wird, fällt es schwerer, sich an Informationen zu erinnern, und langfristiges Wissen wird weniger gut abgespeichert. Auch der Stresspegel steigt durch Multitasking, da das ständige Umschalten zwischen Aufgaben das Gefühl vermittelt, nie eine Aufgabe vollständig abzuschließen.

Strategien, um Multitasking zu vermeiden

Wirksame Strategien, um Multitasking zu vermeiden, sind:

  • Konzentrieren Sie sich auf eine Aufgabe nach der anderen. Eine wirksame Strategie dafür ist Time-Blocking. Dabei werden bestimmte Zeitblöcke im Kalender festgelegt, in denen man sich ausschließlich einer Aufgabe widmet. Diese Methode sorgt dafür, dass jede Tätigkeit die notwendige Aufmerksamkeit erhält und Ablenkungen minimiert werden.
  • Pomodoro-Technik verwenden: Sie teilt die Arbeit in konzentrierte Abschnitte von 25 Minuten (Pomodoros), gefolgt von kurzen Pausen. Während dieser konzentrierten Arbeitszeit wird nur an einer Aufgabe gearbeitet, was die Effizienz steigert und Ablenkungen reduziert.
  • Klare Prioritäten setzen: Wenn die wichtigsten Aufgaben des Tages festgelegt sind, kann man sich auf diese fokussieren und sich bewusst entscheiden, andere Tätigkeiten vorübergehend auszublenden.
  • Kleine Schritte setzen: Zerlegen Sie große Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte. Beginnen Sie mit einer einfachen, schnellen Aufgabe, um einen unmittelbaren Erfolg zu erzielen und Motivation für die weiteren Schritte zu schaffen.
  • Ablenkungen reduzieren: Identifizieren Sie, was Sie am häufigsten ablenkt (z.B. Smartphone, soziale Medien), und eliminiere Sie diese Störquellen während der Arbeitszeit.
  • Fokussiert bleiben mit Hintergrundmusik: Hierzu eignet sich melodische Musik ohne Text, bspw. klassische Musik. Waldklänge oder Geräusche von Wellen haben ebenfalls eine beruhigende Wirkung und fördern die Konzentration.

Tipp 6: Bleiben Sie ausgeruht und fit auf der Arbeit

Produktivität hängt nicht nur von Zeitmanagement und Arbeitsstrategien ab, sondern auch stark von unserem körperlichen Wohlbefinden. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung sind wesentliche Faktoren, die unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Wer diese drei Aspekte in seinen Alltag integriert, kann konzentrierter arbeiten, bessere Entscheidungen treffen und langfristig seine Produktivität deutlich steigern.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist der Treibstoff für unseren Körper und unser Gehirn. Lebensmittel, die reich an Nährstoffen sind – wie frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, gesunde Fette und Eiweißquellen – liefern die Energie, die wir für eine hohe Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer benötigen. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren, die in Fischen wie Lachs oder in Nüssen enthalten sind, sind bekannt dafür, die kognitive Funktion zu unterstützen. Zuckerhaltige und stark verarbeitete Lebensmittel hingegen führen zu Energiespitzen, gefolgt von einem schnellen Abfall, was die Konzentration und Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen kann. Eine regelmäßige, ausgewogene Ernährung sorgt hingegen für einen stabilen Blutzuckerspiegel und hält die Energie den ganzen Tag über konstant.

Ausreichend Schlaf

Schlaf ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für unsere Produktivität. Schlafmangel kann zu einer verminderten Konzentration, langsamerem Denken und schlechterer Entscheidungsfindung führen. Studien haben gezeigt, dass Erwachsene im Durchschnitt zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf pro Nacht benötigen, um optimal zu funktionieren. Während des Schlafs regeneriert sich das Gehirn, verarbeitet Informationen und bereitet uns auf den nächsten Tag vor. Eine gute Schlafroutine, zu der das regelmäßige Zubettgehen und Aufstehen zur gleichen Zeit gehört, fördert eine optimale geistige Leistungsfähigkeit und hilft, über den Tag hinweg wachsam und konzentriert zu bleiben.

Bewegung

Regelmäßige Bewegung wirkt sich sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch auf die mentale Fitness aus. Sport steigert die Durchblutung und sorgt dafür, dass mehr Sauerstoff ins Gehirn gelangt, was zu einer besseren Konzentrationsfähigkeit führt. Außerdem hilft Bewegung, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, was sich positiv auf die Produktivität auswirkt. Bereits 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag, sei es durch Laufen, Radfahren oder Yoga, können das Energieniveau erhöhen und die geistige Klarheit verbessern.

Gesteigerte Produktivität durch gesunden Lebensstil
  • Schlafen Sie ausreichend (nicht während der Arbeitszeit)
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung
  • Bewegen sie sich in ausreichendem Maß

Tipp 7: Nutzen Sie Zeitfenster erhöhter Produktivität

Es gibt bestimmte Zeitfenster im Tagesverlauf, in denen die Produktivität natürlicherweise erhöht ist, abhängig von unserem Biorhythmus. Hier sind einige Beispiele:

  1. Morgens (zwischen 8 und 11 Uhr):
    Viele Menschen erleben morgens nach dem Aufwachen eine Phase höchster Produktivität. Der Geist ist nach dem Schlaf ausgeruht und klar, und das Energielevel ist hoch. Dies ist eine ideale Zeit, um anspruchsvolle und kreative Aufgaben anzugehen, die Konzentration erfordern.

  2. Nachmittagstief (zwischen 13 und 15 Uhr):
    Nach dem Mittagessen erleben viele ein Energie-Tief, was sich negativ auf die Produktivität auswirken kann. In dieser Phase eignen sich Routineaufgaben oder leichte Tätigkeiten, die weniger geistige Anstrengung erfordern. Alternativ helfen Bewegung oder ein kurzes Nickerchen, die Energie wiederherzustellen.

  3. Später Nachmittag (zwischen 16 und 18 Uhr):
    Nach dem Nachmittagstief kommt häufig eine zweite Phase erhöhter Produktivität. Der Körper hat sich erholt, und die Konzentration steigt wieder an. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um Projekte zu finalisieren oder an komplexen Aufgaben weiterzuarbeiten.

  4. Abend (zwischen 19 und 21 Uhr):
    Manche Menschen, insbesondere Nachtmenschen, erleben am Abend eine kreative Hochphase. Dies kann eine gute Zeit sein, um strategische Planungen oder kreative Projekte anzugehen, da hier oft weniger Ablenkungen von außen bestehen.

Diese Zeitfenster können von Person zu Person variieren. Das Verstehen des eigenen Biorhythmus und die Anpassung des Arbeitsplans an die natürlichen Hochphasen können die Produktivität erheblich steigern.

Tipp 8: Schaffen Sie mehr Klarheit im Team

Klarheit im Team ist unerlässlich, um die Effizienz und Produktivität zu steigern. Klare Aufgabenstellungen sorgen dafür, dass alle Teammitglieder genau wissen, was zu tun ist, und Missverständnisse vermieden werden. Klare Zuständigkeiten sind ebenso wichtig: Das RACI-Modell (Responsible, Accountable, Consulted, Informed) hilft dabei, für jede Aufgabe klar festzulegen, wer sie durchführt, wer die Verantwortung trägt, wer beraten werden muss und wer informiert werden soll. So wird verhindert, dass Aufgaben entweder vergessen oder von mehreren Personen doppelt ausgeführt werden.

Ein Projektmanagement-Tool kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein. Es ermöglicht eine klare Darstellung von Zielen, Aufgaben und Zuständigkeiten und bietet eine zentrale Plattform, auf der alle relevanten Informationen gespeichert und abgerufen werden können. Mit einem solchen Tool haben Teammitglieder jederzeit einen transparenten Blick auf den aktuellen Zustand des Projekts. Aufgaben können in Echtzeit verfolgt werden, und Verantwortlichkeiten sind für jeden ersichtlich.

Durch die Integration von klaren Zielen und Deadlines in das Projektmanagement-Tool können Fortschritte kontinuierlich überprüft und Anpassungen vorgenommen werden, wenn nötig. Zudem fördert das Tool eine zielgerichtete Kommunikation, da es Informationen zentralisiert und den Austausch zwischen den Beteiligten strukturiert. So wird sichergestellt, dass alle Teammitglieder ausreichend informiert sind und das Projekt reibungslos voranschreiten kann.

Tipp 9: Minimieren Sie Benachrichtigungen

Sowohl zu viel als auch zu wenig Information können die Produktivität und Effektivität in Teams erheblich beeinträchtigen. Zu wenig Information führt oft zu Unsicherheiten und Missverständnissen. Teammitglieder wissen nicht genau, was von ihnen erwartet wird oder haben nicht alle notwendigen Details, um eine Aufgabe erfolgreich abzuschließen. Das kann zu Fehlern, Verzögerungen und ineffizienten Prozessen führen, da wichtige Aspekte übersehen oder falsch interpretiert werden.

Auf der anderen Seite kann zu viel Information ebenfalls hinderlich sein. Wenn Mitarbeiter mit unnötigen oder irrelevanten Details überflutet werden, wird es schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wichtige Informationen gehen in der Flut unter, und die Entscheidungsfindung wird erschwert, weil es zu lange dauert, die relevanten Daten herauszufiltern. Dieser Informationsüberfluss, oft als Information Overload bezeichnet, führt zu Stress, Überforderung und letztlich zu geringerer Produktivität.

Warum soll ich meinem Bruder sagen, was er sich so leicht denken kann?
Winnetou

Die Lösung liegt im richtigen Informationsmanagement. Es ist entscheidend, die Balance zu finden, indem relevante Informationen klar, präzise und zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt werden. Projektmanagement-Tools können dabei helfen, indem sie die Informationen nach Wichtigkeit und Zuständigkeit filtern. Dadurch erhalten die Teammitglieder genau die Daten, die sie benötigen, um effizient zu arbeiten, ohne durch unnötige Informationen abgelenkt zu werden. So bleibt die Kommunikation zielgerichtet und klar.

Vermeiden Sie die häufigsten Produktivitätskiller!

Faktoren zu vermeiden, die die Effizienz und Leistungsfähigkeit einer Person oder eines Teams mindern und verhindern, dass Aufgaben optimal erledigt werden, kann zu einer deutlich höheren Produktivität führen. Im folgenden sind ein paar solcher "Produktivitätskiller" beschrieben.

Unnötige Meetings

Unnötige Besprechungen gehören zu den größten Produktivitätskillern in vielen Unternehmen. Sie rauben wertvolle Arbeitszeit, unterbrechen den Arbeitsfluss und führen oft dazu, dass Mitarbeiter Aufgaben nicht rechtzeitig abschließen können. Eine schlechte Vorbereitung oder das Fehlen einer klaren Agenda lässt Besprechungen häufig in unstrukturierte Diskussionen abgleiten, was den Mehrwert der Sitzung erheblich schmälert. Zudem sorgen zu lange Meetings dafür, dass die Aufmerksamkeit und Konzentration der Teilnehmer nachlässt, was die Effektivität weiter reduziert.

Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem.
Dr. W. Oehler

Besonders kritisch wird es, wenn zu viele Personen zu Meetings eingeladen werden, deren Input für die Diskussion nicht unbedingt erforderlich ist. Diese Teilnehmer verbringen unnötig Zeit in Meetings, statt an ihren Kernaufgaben zu arbeiten. Studien zeigen, dass schlecht geplante oder zu häufige Meetings den Arbeitsalltag fragmentieren und die produktive Arbeitszeit stark reduzieren.

Um unnötige Besprechungen zu vermeiden, sollten Meetings nur dann einberufen werden, wenn sie wirklich notwendig sind und nicht durch eine E-Mail oder ein kurzes Update ersetzt werden können. Es hilft, eine klare Agenda vorab festzulegen, um sicherzustellen, dass die Diskussion zielgerichtet bleibt. Außerdem sollten nur die wirklich relevanten Personen eingeladen und die Dauer der Besprechung begrenzt werden, um effizienter zu arbeiten und wertvolle Zeit zu sparen.

Perfektionismus

Perfektionismus und Detailverliebtheit können die Produktivität erheblich beeinträchtigen. Menschen, die ständig nach Perfektion streben, verbringen oft zu viel Zeit mit kleinen Details, die keinen großen Einfluss auf das Endergebnis haben. Sie zögern Entscheidungen hinaus, weil sie immer nach der "perfekten" Lösung suchen, anstatt pragmatische Fortschritte zu machen. Dies führt häufig dazu, dass Projekte länger dauern als notwendig oder gar ins Stocken geraten. Perfektionisten neigen dazu, sich in Feinheiten zu verlieren, anstatt das Gesamtbild im Auge zu behalten, was die Effizienz mindert.

Detailverliebtheit kann auch dazu führen, dass Aufgaben wiederholt überprüft oder verbessert werden, selbst wenn das Ergebnis bereits den Anforderungen entspricht. Dies verursacht einen unnötigen Mehraufwand und verhindert, dass andere, ebenso wichtige Aufgaben rechtzeitig erledigt werden.

Um Perfektionismus zu überwinden, hilft es, sich auf den Nutzen der Aufgabe zu konzentrieren und eine Balance zwischen Qualität und Zeit zu finden. Ein Ansatz ist die 80/20-Regel (Pareto-Prinzip), die besagt, dass 80 % der Ergebnisse oft mit 20 % des Aufwands erreicht werden. Statt zu viel Zeit auf Perfektion zu verwenden, sollten Aufgaben in mehreren Phasen abgeschlossen werden: Zuerst wird ein solider Entwurf erstellt, der später, falls nötig, optimiert werden kann. Zudem hilft es, realistische Ziele zu setzen und die wichtigsten Aspekte zu priorisieren, um sich nicht in unwichtigen Details zu verlieren.

Lernen "Nein" zu sagen!

„Nein sagen“ ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um die eigene Produktivität zu steigern. Oft entsteht Überforderung und Stress dadurch, dass man zu viele Aufgaben annimmt oder versucht, allen Anforderungen gerecht zu werden. Indem man klar und respektvoll „Nein“ sagt, kann man den Fokus auf die eigenen Prioritäten legen und verhindern, dass die eigene Zeit und Energie für weniger wichtige Aufgaben aufgebraucht wird.

Häufig fällt es schwer, „Nein“ zu sagen, weil man anderen nicht vor den Kopf stoßen oder als unkooperativ gelten möchte. Doch indem man alle Aufgaben annimmt, riskiert man, sich zu verzetteln und den Überblick zu verlieren. Das führt oft zu Überlastung, geringerer Qualität der Arbeit und Frust. Produktivität leidet, weil man die wichtigen Aufgaben nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit und Sorgfalt angehen kann.

Das bewusste Setzen von Grenzen und die Fähigkeit, unwichtige oder nicht dringende Aufgaben abzulehnen, ermöglichen es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es hilft, Aufgaben zu priorisieren und die eigene Zeit besser zu managen. Ein klares „Nein“ kann auch zeigen, dass man seine eigenen Kapazitäten kennt und Verantwortung übernimmt.

Um „Nein“ zu sagen, ohne Konflikte zu erzeugen, ist es hilfreich, Alternativen anzubieten oder den Grund zu erklären. Zum Beispiel: „Ich habe aktuell andere dringende Aufgaben, kann mich aber später damit beschäftigen“ oder „Vielleicht kann jemand anderes das übernehmen“. Durch diese Herangehensweise wird „Nein sagen“ zu einem wertvollen Werkzeug für eine höhere Produktivität.

Jörg Friedrich

Senior Advisor
Jörg Friedrich ist der ursprüngliche Autor der Projektmanagement-Software Allegra und begleitet die Entwicklung bis heute. Er hat viele Jahre Industrieerfahrung als Projekt- und Abteilungsleiter. Er ist darüber hinaus als Professor in der Fakultät Informatik und Informationstechnik an der Hochschule Esslingen tätig.

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